Wanderkontakt

Foto: Christian Dworschak | Fahrer: Richard Kunze

Foto: Christian Dworschak | Fahrer: Richard Kunze

Seit eingen Jahren bewegen wir uns nun schon mit dem Bike auf alpinen Pfaden und Steigen und in kaum einem anderen Bereich des Lebens haben wir so viele nette und aufgeschlossene Begegnungen erlebt wie hier. Voraussetzung dafür ist natürlich ein korrektes, respektvolles Verhalten gegenüber anderen Wegenutzern. Man sollte den Wanderern prinzipiell Vorrang gewähren und sich auch sonst sehr umsichtig verhalten. Sie sollen sich bei Begegnungen auf keinen Fall unsicher fühlen.

Wenn uns beim Aufstieg bergab gehende Wanderer begegnen, treten wir zur Seite und lassen die Personen passieren. Mit dem Rad auf den Schultern ist es sicherer, wenn man zur Seite tritt, anstatt sich auf einem schmalen Pfad (im womöglich noch steilen Gelände) an den Wanderern vorbeizuquetschen.

Während der Abfahrt gibt es mehrere Möglichkeiten der Begegnung:

Wenn man sich bergab gehenden Wanderern von hinten nähert, sollte man zwei Dinge beachten. Kennt man den Weg und weiß, dass er relativ flüssig weiterläuft, macht es Sinn die Wanderer zu passieren. Man sollte sich in diesem Fall sehr behutsam nähern und es vermeiden, die Leute zu erschrecken. Wanderer rechnen nicht mit Bikern auf sehr technischen Pfaden, von daher macht man sich am besten frühzeitig z. B. mit einem netten „Griaß Eich“ bemerkbar.

Übrigens, für alle die es vielleicht nicht wissen: man grüßt sich generell im Gebirge und irgendjemand hat mal gesagt, oberhalb von 1.000 m ist man immer per Du!

Sobald die Wandersleute also den Weg freigegeben haben, sollte man maximal in Schrittgeschwindigkeit an ihnen vorbeifahren, oder notfalls absteigen, wenn ein gefahrloses Passieren sonst nicht gewährleistet ist. Ein nettes „Dankeschön“ ist in der Situation sicher auch nicht verkehrt.

Wenn man den weiteren Verlauf des Weges NICHT kennt und technisch anspruchsvolle Passagen zu erwarten sind, sollte man ggf. auf ein Überholen verzichten und lieber mal ein paar Minuten Pause machen. Es kann für andere Wegnutzer nämlich etwas anstrengend, um nicht zu sagen nervig sein, wenn man sich im weiteren Verlauf des Weges mehrere Male gegenseitig überholen muss.

Falls einem bei der Abfahrt Wanderer entgegenkommen, ist prinzipiell Anhalten und Vorbeilassen angesagt. Wir haben es jedoch oft erlebt, dass Entgegenkommende sogleich zur Seite treten und möchten dass man vorbeifährt. Viele Leute sind sehr interessiert und möchten gerne dabei zusehen wie man die ein oder andere Stelle befährt und meistert (oder auch nicht).

Generell sollte man allerdings sehr behutsam sein und wohl überlegt handeln wenn andere Wegenutzer in der Nähe bzw. „im Gefahrenbereich“ (z. B. Steinschlag) sind. Im Zweifelsfall „Zuschauer“ erst aus dem Gefahrenbereich (also am besten oberhalb von einem selbst) bringen und dann erst fahren.

Foto: Florian Strigel | Fahrer: Sebastian G.

Foto: Florian Strigel | Fahrer: Sebastian G.

Trotz vorbildlichstem Verhalten kann man es so manchen Zeitgenossen auf dieser Welt leider nicht immer recht machen. Manche, die der Sache zunächst sehr skeptisch gegenüberstehen, lassen sich von unserer verantwortungsvollen Herangehensweise überzeugen.

Andere sind da etwas engstirniger, machen einfach „dicht“ und bleiben bei Ihrer meist von Vorurteilen geprägten Meinung. Mit Letzteren ist eine Diskussion sinnlos und endet meist im Streit. Von daher gilt es in einem solchen Fall freundlich und sachlich zu bleiben und sich möglichst rasch der Situation zu entziehen.