Tragetechnik

Das Wort „Steigen“ steckt nicht ohne Grund im Titel „Bikebergsteigen“, denn ja, wir sind Radfahrer die berghoch nicht allzu viel Fahren. Sein Fahrrad zu Tragen ist aber gar keine so schlimme Folter wie man glaubt, zumindest wenn man die richtige Technik beherrscht.

Bevor man das Bike schultert, sollte man vorher das Unterrohr von Schmutz befreien, denn dieser ist definitiv kein Nackenschmeichler. Am besten stellt man das Rad quer vor sich ab, mit dem Vorderrad nach links, und der linken Kurbel nach unten (dann kommt man später nicht mit dem Kettenblatt in Berührung). Man fasst mit der linken Hand an die Gabel und mit der anderen, direkt am Tretlager, an die Kurbel. Dann hebt man das Rad mit Schwung über den Kopf und hat die linke Kurbel automatisch so liegen, dass man sich den Kopf nicht anstößt und die Kurbel schnell greifen kann, wenn man ‚freihändig‘ trägt.

Foto: Florian Strigel | Fahrer: Tobias H. & Lev Yakushko

Foto: Florian Strigel | Fahrer: Tobias H. & Lev Yakushko

Legt man das Rad nun mit dem Unterrohr parallel zu den Schultern auf dem Nacken ab, so kann man das Bike ziemlich gut ausbalancieren. Je nach Fahrradtyp- und Form des Unterrohrs kann man sogar die Hände komplett loslassen und loswandern, ansonsten hält man das Rad mit einer Hand an der Federgabel und einer an der Kurbel in Balance.

Für sehr lange Aufstiege empfiehlt es sich, ein Polster unter das Unterrohr zu legen, und auch ein Positionswechsel (das Bike mal auf dem Rucksack auflegen und mal im Nacken balancieren) macht das Tragen bequemer.

Man kann sich auch ein Polster auf den Rucksack kletten oder einen Knie-Schienbein-Protektor quer durch die Kompressionsriemen der Schultergurte ziehen, um das Unterrohr auf den U-förmigen Protektor abzulegen.

Vorsicht ist geboten bei Steilhangquerungen, denn das Rad steht auf beiden Seiten sehr weit über. Wenn die Hangseite sehr steil ist, kann man mit dem Bike schnell hängen bleiben. Die größte Gefahr ist, dass man sich so selbst aus der Wand hebeln kann. Diese Gefahr darf nicht unterschätzt werden, denn man sieht meist nicht, wann das Bike an einem Fels hängen bleibt und kann dann kaum noch reagieren. Manchmal kann man Oberkörper und Rad noch in Längsrichtung drehen, wenn es aber sehr eng wird, nimmt man das Rad am Besten frühzeitig vom Rücken und trägt es auf der Talseite.