Motivation

Was treibt uns mit dem Rad auf den Rücken auf die Berge? Genau derselbe Grund der Bergsteiger, Kletterer, Paraglider oder auch Skitourengeher motiviert: die Faszination welche die Bergwelt auf uns ausübt!

Das was den Kletterer in den Fels lockt, suchen wir in der Abfahrt mit dem Rad. Die Landschaft in Kombination mit der sehr variablen, sportlichen Herausforderung ist das, was den Sport für uns ausmacht.

Bergsport ist eine Passion, sommers wie winters. Überhaupt zu allen Jahreszeiten! Dabei ist der Antrieb für jeden Bergsportler ein anderer: für den einen ist es die Natur auf beiden Seiten des Wegesrands, für den anderen die Herausforderung des Aufstiegs und für den nächsten der Kaiserschmarrn auf der Hütte. Aber für alle ist der Weg das Ziel und der Kulminationspunkt der Gipfel – der Punkt an dem es nicht mehr weiter hinauf geht. Wobei dies für den Ski- und Bikebergsteiger erst den Start der eigentlichen Herausforderung markiert!

Foto: Bernhard Walpen | Fahrer: David Werner

Foto: Bernhard Walpen | Fahrer: David Werner

Eine gelungene Tour beginnt oft schon lange im Voraus, an einem verregneten Wintertag auf dem Boden des Wohnzimmers: beim Blick auf die Landkarten werden Erinnerungen an vergangene Touren wach und neue Pläne entstehen. Ist diese gestrichelte Linie ein fahrbarer Weg, oder sind es nur Farbmarkierungen durch grobes Blockwerk? Nach langen Stunden des Studierens von Karten und Alpinliteratur steht der Plan: dies wird die nächste Tour!

Foto: Florian Strigel | Fahrer: Tobias H.

Foto: Florian Strigel | Fahrer: Tobias Held

Sie beginnt oft früh am Morgen und führt über kleine Sträßchen, später Forststraßen durch die Waldregion in die Höhen der Berge. Irgendwann ist der fahrbare Untergrund zu Ende, das Bike wird geschultert. Langsamer geht es nun voran, mit mehr Zeit um die Schönheiten der Natur aufzunehmen. Oberhalb der Baumgrenze wird man bereits durch die ersten Ausblicke belohnt. Die spitzen Nadeln von Latschen kratzen an den Beinen während es höher hinauf geht und der Berg immer rauher und felsiger wird. Eine drahtseilversicherte Stelle  erfordert des sperrigen Rades wegen die volle Konzentration. Und endlich ist der Gipfel erreicht, der Höhepunkt monatelanger Träume. Der Blick kann kilometerweit in alle Richtungen schweifen und die Brotzeit schmeckt hier besonders gut!

Doch das war erst die halbe Tour, die Anstrengungen kehren sich nun um: nach dem langen Aufstieg folgt nun die wohlverdiente Abfahrt. Sie ist die eigentliche Herausforderung des Bikebergsteigers! Doch ist man dem Weg auch gewachsen oder überfordert er das eigene Fahrkönnen?  Meist warten direkt unter dem Gipfelkreuz bereits die technischsten Stellen. Behutsam und vorsichtig tastet man sich über die Felsen hinab.  Das Gefühl für Balance und Rad hat doch nicht zu sehr unter dem anstrengenden Aufstieg gelitten und das Selbstvertrauen  wird stärker.

Voraus dann die erste Serpentine, das Bike soll sauber auf auf dem Vorderrad durch die Kurve rollen. Geschafft! Das Sicherheitsgefühl steigt und der Wechsel zwischen Felspassagen, Stufen und Spitzkehren wird mehr und mehr genossen. Endorphine fluten durch den Körper, während es weiter talwärts geht. Bremse zu, vorsichtig um Hindernisse zirkeln, dann wieder mit Schwung ein paar Steine übersprungen und im Flow geradeaus.

Schließlich, im Schein der Abendsonne wird mit müden Armen und Beinen die Talsohle wieder erreicht und der Kreis des Tages schließt sich: Hochgefühle kommen auf und begleiten einen  noch lange, bis man wieder über den Karten brütet, um eine neue Tour auszutüfteln.

Foto: Florian Strigel | Fahrer: Tobias Held, Sebastian Gann, Alexander Sonderegger

Foto: Florian Strigel | Fahrer: Tobias H., Sebastian G., Alexander Sonderegger